www.pflege-forscht.de |
|
C. de Silva
Krankenpfleger, Pflegedienstleiter, Pflegewissenschaftler (MScN) |
Unter dieser Rubrik möchte ich mit Pflegenden ins Gespräch kommen, einen Austausch ermöglichen und zur Diskussion anregen. Die gewählten Themen unter dieser Rubrik können thematisch breit gestreut sein. Es werden im Laufe der Zeit sowohl direkte Pflegehandlungen, Pflegemanagement relevante Fragen oder auch berufspolitische Themen angesprochen. Die gegebenen Rückantworten zum jeweiligen Thema werden von mir anonymisiert aufgearbeitet und auf dieser Homepage veröffentlicht.
Zur Diskussion gestellt
Nach welchen Kriterien entscheiden Pflegende über den Einsatz von "Schnabelbechern"?
Beruflich Pflegende haben tagtäglich mit Ernährungssituationen zu tun. Dabei spielt die Hilfestellung bei der Nahrungsaufnahme eine wichtige Rolle. Bei einem Gespräch unter Kollegen kamen wir auch zum Thema "Hilfsmitteleinsatz". Daraus wiederum entwickelte sich eine Diskussion darüber, wie es überhaupt zum Einsatz von Hilfsmitteln in der Pflege kommt. Aus unseren eigenen pflegerischen Einsatzgebieten und unserem eigenen Pflegehandeln wußten wir, dass ein sehr häufig eingesetztes Hilfsmittel "Trinkhilfen" darstellen. Uns war auch aufgefallen, dass trotz ähnlicher Patienten-/ Bewohnerstrukturen auf verschiedenen Stationen unterschiedlich häufig "Schnabelbecher" zum Einsatz kamen.
Bei der Betrachtung, wie in unserer eigenen pflegerischen Praxis über den Einsatz dieses Hilfsmittels entschieden wurde, konnten wir nur wenig konkrete Indikatoren für den Einsatz ausmachen. Auch erinnerten wir uns daran, wie und in welcher Weise dieses Thema im Rahmen unserer Grundausbildungen vermittelt wurde und wie wir selbst dieses Thema im Laufe unserer Berufstätigkeit an andere vermittelt haben. Eine zusätzliche Literatursichtung ergab, dass das Thema Hilfen bei der Nahrungsverabreichung häufig nur im Rahmen von Verabreichungstechniken, wie z.B. "Was ist zu beachten bei der Verabreichnung von Sondenkost" diskutiert wird. Auch die Informationen der Hilfsmittelanbieter, die eine Vielzahl unterschiedlicher Trinkhilfen in ihren Katalogen anbieten, geben hierzu keine Hilfestellung. Es ließen sich also kaum Hinweise darüber finden, nach welchen Kriterien Pflegende entscheiden können, warum dem einen Patienten die eine oder besser eine andere Trinkhilfe angeboten werden soll und welche Trinkhilfe für ein spezifisches Problem die günstigste Variante zur Problemlösung darstellt.
Greifen wir nun noch einmal die Eingangsfrage auf: "Nach welchen Kriterien entscheiden Pflegende über den Einsatz von Schnabelbechern?". Diese Frage beinhaltet drei zentrale Perspektiven pflegerischen Handelns:
Welche Erfahrungen, welche Meinungen werden von Dir/Euch dazu vertreten? Welche Gründe führen zu dem Einsatz eines Schnabelbechers? Wer entscheidet über den Einsatz? Woher beziehen Pflegende ihr Wissen über den Einsatz dieser Trinkhilfe bzw. über die Kriterien, die zum Einsatz führen? Sind schon einmal Komplikationen bei der Anwendung des Schnabelbechers beobachtet worden - wenn ja, in welcher Art? Wird der Einsatz des Schnabelbechers in der Pflegedokumentation festgehalten - wenn ja, wo und in welcher Art und Weise? Welche Gedanken/Assoziationen kommen einem eigentlich beim Anblick eines Schnabelbechers? Über zahlreiche Rückmeldungen würde ich mich freuen. Eine Zusammenfassung Eurer Aussagen wird von mir im Rahmen dieser Internetseite aufbereitet.
Antwort/Rückmeldung an: info@pflege-forscht.de
oder auf dem Postweg: C. de Silva - Herrenwiesenstr. 6 - 69126 Heidelberg